The Fall von Norah Jones ist ein Album, welches die Neugier der Fans von Anfang an beschäftigt hat. In der entsprechenden Reklame wurden diverse Neuerungen und ein neuer Stil beworben. Dies wollten die Liebhaber der Musik der aus Brooklyn – New York stammenden Liedermacherin natürlich gleich überprüfen. Viele haben sich von dieser Werbung zum direkten Kauf der CD verleiten lassen. Die Musik der Norah Jones muss man einfach lieben. Die Werbung hat nur teilweise Recht behalten. Norah ist ihrem eigentlichen Stil doch eigentlich treu geblieben.
In The Fall haben die Macher versucht einige neue Elemente und Klangeffekte einzufügen. Im Album wird der Wechsel vom Mädchenhaften der unter 30 jährigen Jones, hin zur reiferen Frau, zur erwachsenen Künstlerin deutlich. Die Musik ist nicht mehr ganz so verspielt und jazzig, wie sie es noch auf den 3 Alben vorher war.
Sie hat ihren Platz gewechselt. Nicht nur akustisch. Auch nutzt sie nicht mehr so häufig ihr Piano. Stattdessen setzt sie ihre Fähigkeiten an der Gitarre ein. Einige der neuen Stücke sind daher zu sehr gitarrenlastig und lassen kaum Platz und Spielraum für die Stimme und die Variationen der Sängerin, deren Stimme keine unnatürlich wirkenden Gitarreneinlagen benötigt, um kraftvoll und gleichzeitig sanft den Titel zu interpretieren.
Die Liveaufnahmen auf der im Album integrierten zusätzlichen CD sind hervorragend gelungen und geben einen kleinen Einblick, wie es sein muss, auf einem Livekonzert die Sängerin hautnah zu erleben. Es ist bei dieser Platte sehr schwierig zu sagen, ob es mehr Pop oder Rock, Country oder Balladen sind, die Norah Jones hier veröffentlicht. Der Titel „It`s gonna be“ beispielweise hat mehr von hartem Rock, als von sanften Tönen der früheren Jones. Ihren Hang zum Country-Stil verdeutlicht sie mit „I wouldn`t need you“. Diese Vielseitigkeit macht ihre Musik aber auch stets so interessant, dass man sie immer wieder aufs Neue hören und entdecken kann. Immer wieder von neuem zeigt sie kleinste Teile und Effekte, die beim ersten Hören nicht bemerkt worden sind.
Man darf gespannt sein, was sie sich in Zukunft noch so alles einfallen lässt. The Fall ist eigentlich schon nahezu perfekt, so wie die meisten Fans finden. Sicher ist immer Neues möglich. Ob dieses Neue allerdings besser wird, das ist nicht zu sagen.
The Fall kann in jedem Fall all denen empfohlen werden, die Norah Jones und ihre Musik mögen. Wer es irgendwie möglich machen kann, der sollte unbedingt einmal ein Livekonzert der Künstlerin besuchen.
Dez
14