Jan 8

„Alles kann besser werden“ steckt voller Weltkritik

Nach vier langen Jahren haben seine Fans Xavier Naidoo wohl bereits sehnlich zurückerwartet. Nun ist es so weit. Mit seiner neuen CD-Compilation „Alles kann besser werden“ macht Xavier von sich reden.
Und das tut er wirklich mit den mehr als 30 textlastigen Liedern, in denen er zumeist die Schlechtigkeit der Menschheit besingt.
In drei CDs aufgeteilt hat er sein neuestes Werk, betitelt mit „hell“ oder „dunkHell“ und stellt sich auf dem hellen Booklet als den Liebling aller Schwiegermütter dar, auf der „dunkHell“ CD jedoch als Ghettorapper der Nation und zeigt sich hier mit Muskelshirt und demoliertem Gesicht. Da erkennt jeder sogleich das Grundkonzept der Titelauswahl.
Vieles hat er sozialkritisch auf den Punkt gebracht und spart nicht mit harschen Worten und Kritik an der Politik, wenn er zum Beispiel davon singt, dass bei der CDU nichts Christliches mehr zu erkennen sei.
Aber auch unserem von der Wirtschaftskrise geschüttelten Land und seinen Bewohnern versucht er Mut zu machen sich nicht aufzugeben.
Ausgesprochen pathetisch präsentiert er sich in „Europa“ und so wäre dieser Song ebenso geeignet für offizielle Anlässe wie es „Dieser Weg“ bei der WM in Deutschland gewesen ist.
Nicht überzeugend ist seine Wortwahl bei „Meine Muse“, denn alles klingt hier nur plump aneinandergereiht und so stellt der Song kein Glanzlicht unter seinen Liebesliedern dar.
Besser ist da schon „Ich warte bis du kommst“, denn durch die musikalische Untermalung des Babelsberger Filmorchesters und den Einsatz einer Sopranistin nähert er sich dem Leben Mozarts auf eindringliche Weise, die dem Hörer in jedem Fall nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Die symphonische Mitgestaltung durch das Orchester trägt auch einige der anderen Songs dieser CD-Zusammenstellung und verleiht ihnen zumindest musikalische Tiefe, welche die Texte ein wenig vermissen lassen.
Auch den Wiederholungsfaktor hat Xavier Naidoo bei seinem neuen Werk nicht ausgelassen, erinnert doch das „Söldnerlied“ nicht nur inhaltlich sondern auch im Beat stark an den Vorgängersong „Zwischenspiel“ aus dem Jahr 2002.

Im Großen und Ganzen spiegeln sich in den 35 Songs zahlreiche Facetten des Künstlers wider aber nur wenige Stücke sind dazu geeignet zum Spitzenhit zu werden, da zu oft das Gewissen der Hörer strapaziert wird. Das können musikalische Ausgestaltung und Einfallsreichtum des „Alles kann besser werden“ Albums nicht überzeugend aufwiegen.

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