Dez 5

Robin Williams ist wieder da. Und es gibt eine gute Nachricht: Robbie ist wieder der alte. Ja, eine längere Pause liegt hinter ihm, ganze drei Jahre ließ er nichts von sich hören, fast schon drohte es still um den Superstar zu werden, die vorletzte Platte, Rudebox“ floppte, sie traf nicht den Geschmack der Mehrheit seiner Anhänger. Aber nun liegt „Reality Killed The Video Star“ in den Plattenläden, und die Leute kaufen die CD, als wäre Robbie nie weg gewesen. Diesmal hat man nichts dem Zufall überlassen. Diesmal wollte man kein Risiko eingehen, und arbeitete nur mit den besten Leuten zusammen. Mit dem Produzenten Trevor Horn beispielsweise, der vor beinahe dreissig Jahren in einer Band namens „Buggles“ spielte, mit ihnen den Hit „Video Killed The Radio Star“ aufnahm, und seither Popgiganten wie „Frankie Goes To Hollywood“ oder die „Pet Shop Boys“ produziert hat. Trevor Horns Sound ist unverkennbar, und er ist eingängig und zeitlos gut. Auch Guy Chambers ist wieder an Bord, der Hitlieferant solcher Nummern wie „She´s the One“ oder „Let me Entertain you“, dessen Kompositionstalent auf „Rudebox“ schmerzlich vermißt wurde. „Blasphemy“ nennt sich sein aktueller Beitrag, und ist ein märchenhaft schönes, an die Beatles erinnerndes Stück Popmusik. Überhaupt zitiert Robin Williams auf seiner neuen CD eine ganze Reihe klassischer Popsounds. Mitunter glaubt man die „Pet Shop Boys“ zu hören, dann wieder George Michael oder „Depeche Mode“. Allerdings ist dieses ein kluger Schachzug für jemandem, der allen gefallen will. Wirklich. Robin Williams schafft den Spagat, es allen recht zu machen. Und dies auf sehr hohem Niveau. Ob mit einer Ballade wie „Morning Sun“, einem Tanzbodenkracher wie „Last Days of Disco“ oder der ersten Singleauskopplung „Bodies“, einem durchaus ambivalenten Song über die Hinlänglichkeit unserer physischen Kräfte: Robin Williams zeigt, wie brillant er die Unterhaltungskunst, das Entertainment beherrscht, und er beweist, dass er noch immer, auch nach drei Jahren Pause, zu den begnadetsten Sängern unseres Erdballs gehört. Fazit: „Reality Killed The Video Star“ ist eine der wirklich guten Platten des Ex-„Take That“-Sängers, mit dieser CD hat er erneut bewiesen, dass er zu den wenigen Künstlern gehört, denen der Titel Superstar zurecht gehört.

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